Die vorliegende Universitätsrede vermittelt einen Einblick in die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte.
Dabei geht es zunächst um einige ihrer wichtigen theoretischen Grundlagen, wie etwa die historische Konstruiertheit der Geschlechterdifferenz. Danach wird demonstriert, wie eng Geschlechterordnung und Gesellschaftsordnung miteinander verknüpft sind, am Beispiel der Regelung der Staatsangehörigkeit bei der Heirat von Partnern unterschiedlicher Nationalität, in Deutschland, in Frankreich und in der Schweiz.
Bis weit ins 20. Jahrhundert konnte der Übertritt in den Ehestand für Frauen direkte Konsequenzen für ihre Staatsangehörigkeit haben - in Deutschland und der Schweiz nahm die Frau bei der Hochzeit automatisch die Nationalität des Ehegatten an.
Brigitte Studer Boschetti ist Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern.