Ein sensationeller Fund bisher unveröffentlichter Fotos des Berliner Pressefotografen Walter Schulze - und zugleich ein eindringliches Porträt des Nachkriegsalltags. Berlin nach dem Krieg - eine Stadt zwischen Apathie und Aufbruch. Langsam kehrt das Leben in die Trümmer und Häuserruinen zurück. Mit seiner Kamera hält der Fotograf Walter Schulze fest, was sich auf den Straßen abspielt: Kriegsheimkehrer, alte Damen in der Suppenküche, Straßenmusiker, spielende Kinder, Händler auf dem Schwarzmarkt. Alltag in der "Stunde Null" - ungestellt, ohne Pathos, mit einem besonderen Blick für die Menschen und ihre Schicksale. Mit seiner Kamera erkundete der heute vergessene Fotograf Walter Schulze die ihm vertraute Stadt, stöberte in Hinterhöfen und auf den Straßen Menschen und ihre Geschichten auf und hielt seine Eindrücke in subjektiven, ausdrucksstarken Bildern fest. Wie kaum ein anderer fotografierte er den Alltag jener Jahre. Die Berliner beim Schlangestehen, Tragen, Beschaffen, Tauschen, Besorgen. Auf seinen Streifzügen gelangen ihm Bilder wie Fundstücke, in denen sich das Leben kristallisiert. Ergänzt werden diese Aufnahmen aus den Jahren 1945/6 bis 1960 durch einen Text Rolf Schneiders. Spannend und sehr persönlich erzählt er von der Berliner Nachkriegszeit, als die Frauen den Schutt wegräumten, der Tiergarten ein Kartoffelacker war, die Kinos und Theater wieder öffneten und das Leben in die kriegszerstörte Stadt heimkehrte.