Huxleys "Brave New World" ist - neben Orwells "1984" - wohl die bekannteste negative Utopie unseres Jahrhunderts. Ihr Titel steht jedoch in Gefahr, zu einer gängigen, nicht hinterfragten Chiffre zu verkommen; das kritische Potential des Romans droht, in einer verzerrenden und entschärfenden Rezeption verschüttet zu werden. Dies zu verhindern, ist die Intention dieser detaillierten Modellanalyse. Sie stellt "Brave New World" in den Zusammenhang des Huxley'schen Gesamtwerks, verfolgt Schritt für Schritt die fiktionale Entwicklung der utopischen Gesellschaftsstruktur und gelangt so zu einer fundierten Neuinterpretation, die den beunruhigenden Kern des Werks - entgegen einer kritisch gesichteten Rezeptionsgeschichte - analytisch neu freilegt.
