Sowohl anhand einer Vollerfassung aller Bundestags-Drucksachen und Plenarprotokolle aus den Jahren 1990-2009, in denen von Islam oder Musliminnen die Rede ist, als auch anhand einer Habitusanalyse von vier ausgewählten Debatten - zum "Asylkompromiss" 1993, zu einer außenpolitischen Islamkonferenz 1995, zur Streichung des Religionsprivilegs 2001 und zur Einsetzung der Deutschen Islamkonferenz 2006 - wird in diesem Buch herausgearbeitet, wie die Kategorien "Islam" und "Musliminnen" von den Abgeordneten konstruiert werden. Dabei zeigt sich unter anderem, dass Musliminnen durchgehend als Eingewanderte betrachtet werden, während der Islam mit potenzieller Bedrohung assoziiert wird.