Das Ziel allen politischen Strebens ist es, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen im Staat, in der Wirtschaft, im Bildungswesen, in fast allen Lebensbereichen der Menschen. Seit Beginn der abendländischen Überlieferung ist von Staatsphilosophie und praktischer Politik die ständige Suche nach einem Ordnungssystem überliefert, das dieses Ziel erreicht und zwar ohne die Freiheit und die Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Bürger ungebührlich einzuschränken. Als Garant dafür, dieses Ziel zu erreichen, gilt vielen die Soziale Marktwirtschaft jedenfalls bislang. Denn die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise hat hierzulande eine neue Gerechtigkeitsdebatte ausgelöst. Sie gipfelte im Vergleich jener Supermarktkassiererin, der für eine Unterschlagung von genau 1,30 Euro fristlos gekündigt worden war, mit jenen als geldgierig abgestempelten Spitzenmanagern der deutschen Wirtschaft, die ihr Unternehmen an den Rand des Ruins gebracht haben, gleichwohl aber Millionenbeträge als Abfindung oder Bonus einkassierten.