Die politische Kultur Österreichs war jahrzehntelang von der Konsensbereitschaft zweier traditioneller 'Lager' (SPÖ, ÖVP) und der hohen Loyalität der Wähler zu den jeweiligen Parteien geprägt. Der politische Fortschritt kam in Österreich immer von außen und - als Elitenkonsens - von oben.
Dieser 'Kultur' wurden allmählich die Grundlagen entzogen: Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und die Lebensstile und Milieus haben sich verändert. Die Integration in die Europäische Union erweist sich als nachhaltiges Reformprojekt österreichischer Politik.
Der 'Entaustrifizierung' stehen aber österreichische Besonderheiten gegenüber: Die Dominanz und Konzentration weniger Medien und die Größe einer rechtsradikalen Partei, die regierungsfähig gemacht worden ist.
Das Buch ist beides zugleich: historische und systematische Darstellung und kritische Auseinandersetzung mit einem politischen System.